im November 2019/ Kloster Bentlage bei Rheine
Am 15. und 16. November 2019 fand im Kloster Bentlage bei Rheine das abschließende Klausurwochenende im Rahmen des Projekts „Übergänge/ Nachbarschaft“ statt, in welchem sich die IGBK in 2019 der grenzüberschreitenden Arbeit von Künstler*innen an den Übergängen Deutschlands zu seinen Nachbarländern widmete.
Diskutiert wurde auch, welche Fördermöglichkeiten und insbesondere EU-Mittel es für die regionale Kooperation unter Künstler*innen aus benachbarten Ländern gibt, und wie sich das auf die künstlerische Zusammenarbeit vor Ort auswirkt.
Gleichzeitig wurde gefragt: Was bedeutet der Begriff „Grenze“ 2019 künstlerisch und politisch in Europa, gerade vor dem Hintergrund neuer Nationalismen innerhalb der Europäischen Union und zum Zeitpunkt des Brexits? Welche neuen Abgrenzungen gibt es und wie gehen Künstler*innen damit um?
Eine Kooperationsveranstaltung mit
Aufruf an politische und administrative Akteure
Die IGBK ruft politische und administrative Akteure auf den verschiedenen Ebenen der EU dazu auf, den Zugang zu Fördermöglichkeiten im Rahmen der Regionalpolitik der EU (insbesondere im Bereich EFRE, ESF+ sowie der Europäischen territorialen Zusammenarbeit) für den Kultursektor zu vereinfachen.
Lesen Sie den Aufruf hier (PDF).
In den relevanten Dokumenten für die Neuausrichtung der Fonds und Ziele ab 2021 sollte der Wert von Kultur - neben dem kulturellem Erbe - für eine nachhaltige Entwicklung, für sozialen Zusammenhalt, für wirtschaftlichen Fortschritt und für die Förderung der europäischen Integration hervorgehoben werden, so wie es auch bereits das Europäische Parlament gefordert hat. So könnte sich dies am Ende auch in den neuen Operationellen- und Kooperations-Programmen auf den verschiedenen Ebenen wiederspiegeln.
"Übergänge/ Nachbarschaft" im Kloster Bentlage unter anderem mit Andre Sebastian (taNDem Projekt, Münsterland e.V.), Berenika Partum (Artum Stiftung), Berit Gerd Andersen (Kunsthaus Kloster Gravenhorst), Ben Greber und Bram Kuypers (Bildende Künstler/ taNDem/ Convoy), Daniela Barlag (Fördermanagement Stadt Osnabrück), Desiree Brüning (EUREGIO), Emmanuel Mir (NRW Landesbüro für Bildende Kunst), Joachim Mühle (Kultursekretär im Kulturraum Oberlausitz), Jan-Christoph Tonigs (Kloster Bentlage), Jörg Wagner (Bildender Künstler/IGBK-Vorstand), Marcel Noack (Bildender Künstler/IGBK-Vorstand), Michiel Van der Path (Dutch Culture), Renske Ebbers (Dutch Culture), Nicole Peters (freie Künstlerin, BBK Niederrhein e.V., Mitglied im Arbeitskreis Regionalkultur / Kulturraum Niederrhein e.V.), Simone Lamski (Künstlerin, taNDem Projekt), Swaantje Güntzel und Jan-Philipp Scheibe (freie Künstler), und weiteren…
Programm (als PDF)
Freitag, 15. November 2019
- 18h
Begrüßung Jörg Wagner (IGBK-Vorstand) und Einführung Jan-Christoph Tonigs (künstlerische Leitung Kloster Bentlage): "Die Grenze ist nicht der Rand, sondern die Mitte - deutsch-niederländische Kulturpraxis am Kloster Bentlage" - 18.30h
Podiumsgespräch zum taNDem Projekt der EUREGIO Deutschland/ Niederlande mit den Künstlern Ben Greber und Bram Kuypers ("Convoy"), sowie mit Andre Sebastian (inhaltliche Projektleitung D, Münsterland e.V.) und Desiree Brüning (Geschäftsstelle EUREGIO) - 19.45h
"Kleines Nachbarschaftskochen: Die Grenze zwischen Koch und Gästen wird fließend - Sind Nachbar*innen auch gute Köch*innen? Welche Grenzen gibt es beim Kochen?" Ein essbares Experiment mit Jörg Wagner und den Gästen. - Ab 21h
Ausklang in den Abend
Samstag, 16. November 2019
- 10h
Workshop "Internationale Künstler*innenmobilität" auf Deutsch und Niederländisch mit Christine Heemsoth, Thomas Weis (www.touring-artists.info, beide IGBK) und Michiel Van der Padt (Dutch Culture) zur internationalen Mobilität von Künstler*innen: Welche Hürden bestehen (Stichwort Steuern, Sozialversicherung, …)? Was leisten die europäischen Mobility Info Points - 12h
Werkstattgespräch mit Referent*innen der vorherigen Veranstaltungen aus „Übergänge/ Nachbarschaft“ und weiteren Gästen: Welche Gemeinsamkeiten sind über die Regionen hinweg in der grenzüberschreitenden Arbeit zu erkennen? Welche spezifischen Chancen und Herausforderungen bestehen? Wie können Künstler*innen und Kulturakteure hier Unterstützung erhalten und Ergebnisse bündeln? - 14h
Verabschiedung und zusammenfassende Worte durch die Projektleiter Jörg Wagner und Marcel Noack (IGBK Vorstand)
Moderation am Freitag und Samstag: Anna Steinkamp, www.annasteinkamp.de
"Convoy"
Ben Greber und Bram Kuypers haben sich 2016 während eines gemeinsamen Stipendienaufenthaltes auf Schloss Ringenberg kennengelernt und dort ihre erste gemeinsame Installation entwickelt. Seit 2017 arbeiten sie in unregelmäßigen Abständen als Kollektiv, (Greber & Kuypers), wobei sie gemeinsam zu Themen recherchieren, die sie anschließend jeweils von ihrer individuellen künstlerischen Position ausgehend bearbeiten. Die so entstandenen Arbeiten werden in gemeinschaftlichen Installationen und Raumkonzepten miteinander in Verbindung gesetzt.
Ben Greber, geboren 1979 in Halle, lebt und arbeitet in Berlin.
Bram Kuypers, geboren 1989 in Arnheim, lebt und arbeitet in Arnheim. Informationen zum Projekt "Convoy" hier auf der Website des taNDem Projekts.
taNDem ist ein grenzüberschreitendes Kunst- und Kulturprojekt in der EUREGIO, das sich an deutsche und niederländische Künstler*innen und Kulturschaffende richtet. Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die die Kunst- und Kulturszene über die Grenzen hinweg verbindet. Daher fördert taNDem die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Künstler*innen und baut gleichzeitig ein deutsch-niederländischen Kulturnetzwerk auf.
Das taNDem-Projekt hat drei Themenjahre: Heimat (2018), Energie (2019) und Paradies (2020). Jedes Jahr unterstützt taNDem 15 Tandems mit je 15.000 Euro. Ein Tandem besteht aus mindestens einem/einer deutschen und einem/einer niederländischen Künstler*in. Gemeinsam setzen sie jährlich Kunst- und Kulturprojekte aller Art zum Jahresthema um. Neben den Kunstprojekten lädt taNDem zu Beginn eines jeden Jahres zum sogenannten „taNDEmcamp“, einer großen Kennenlern- und Austauschplattform für Künstler*innen aus beiden Ländern.