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Anike Joyce Sadiq (*1985) ist Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. In ihrer performativ-poetische und dennoch minimalistische konzeptionelle Praxis verwebt Anike Joyce Sadiq Fragen zum Individuum und zur Gesellschaft mit historischen, sozialen und räumlichen Gegebenheiten. Durch den Einsatz des eigenen Körpers und der eigenen Erfahrung thematisiert sie nicht nur das „Persönliche als politisch“, sondern setzt sich auch mit der Logik der Repräsentation und dem Recht auf Opazität auseinander. Dabei geht es ihr weniger um die Rekonstruktion diskursiver Ansätze, sondern vielmehr darum, den Rahmen für Erfahrungsbeziehungen zu setzen. Sie überprüft darüber hinaus stets aufs Neue, in welchem Ausmaß soziale Dynamiken, Intersektionalität und Perspektiven der Differenz innerhalb von institutionellen Strukturen verhandelt werden.
In zahlreichen Werken arbeitet Sadiq mit anderen Künstler*innen, Musiker*innen und Performer* innen zusammen, was zu einer Multivokalität führt, die auch die Art und Weise widerspiegelt, wie sie Texte aus unterschiedlichen Quellen verwendet. Obwohl die Performativität des Lesens in fast allen ihren Arbeiten eine wichtige Rolle spielt, liegt ihr Schwerpunkt weniger auf der Reproduktion diskursiver Ansätze, sondern vielmehr auf der Setzung eines Rahmens für erfahrungsbezogene Beziehungen.
Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen nationalen und internationalen Institutionen wie der Kunsthalle Mannheim, Wanås Konst in Schweden, NGO - Nothing Gets Organised in Johannesburg, Vox Populi in Philadelphia und auf der Dak‘art Biennale präsentiert. 2016 realisierte sie die Dauerinstallation „Straßenlaternen - wir waren draußen drinnen“ im Stadtpalais Stuttgart, die das Museum als einen für alle zugänglichen Raum in Frage stellt und ihren Freundinnen aus der Kindheit in Stuttgart gewidmet ist. 2022 hatte sie ihre erste größere monografische Einzelausstellung im Künstlerhaus Stuttgart.
Sie erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, wie den Villa Romana Preis, und war Stipendiatin der Kunststiftung BW, der Cité Internationale des Arts Paris und der Akademie Schloss Solitude. Im Frühjahr 2019 war sie Gastdozentin in der Master/IMG-Klasse „Body, Theory and Poetics of the Performative“ an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Von 2020 - 2023 hat sie als Kunstlehrerin an der Ev.Gesamtschule in Lutherstadt-Wittenberg gearbeitet, sich vermehrt mit Vereinsarbeit auseinandergesetzt und war Teil verschiedener Jurys.
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Anike war eine der Sprecher*innen bei der Podiumsdiskussion im Rahmen von visual artists | diverse conditions im Juni 2023 in Berlin und sie ist Teilnehmerin am Runden Tisch bei der visual artists | diverse conditions Konferenz in 2024.