Veranstaltungsreihe in 2019 zu künstlerischen Kooperationen in Grenzregionen
Entlang der Übergänge zwischen den europäischen Nachbarländern gibt es viele dezentrale Künstlerprojekte, die über eine hohe lokale und grenzüberschreitende Vernetzung verfügen. Dieser künstlerische Austausch zwischen Regionen und über Grenzen hinweg kann entscheidend zum kulturellen und politischen Zusammenhalt in Europa beitragen.
In der Veranstaltungsreihe "Übergänge/ Nachbarschaft" befasste sich die IGBK in 2019 mit künstlerischen Kooperationen in verschiedenen Grenzregionen Deutschlands. Welche Besonderheiten gelten für die künstlerische Arbeit an diesen innereuropäischen Grenzen? Welchen Voraussetzungen unterliegen die Kooperationen?
Es wurde diskutiert, was der Begriff "Grenze" 2019 künstlerisch und politisch in Europa bedeutet, gerade vor dem Hintergrund neuer Nationalismen innerhalb der Europäischen Union und zum Zeitpunkt des Brexits. Sind Grenzen Übergänge, und wie ist es um diese Übergänge bestellt? Welche neuen Abgrenzungen gibt es und wie gehen Künstler*innen damit um?
Schließlich galt es zu transparenter zu machen, welche Fördermöglichkeiten es hierzu von EU-Seite gibt, und wie sich diese auf die künstlerische Zusammenarbeit an den Übergängen auswirken. Welche Veränderungen wird es unter dem neuen Mehrjährigen Finanzrahmen der EU ab 2021 geben? Wie können Künstler*innen hier aktiv werden?
Marcel Noack und Jörg Wagner, Vorstandsmitglieder der IGBK, waren Projektleiter für "Übergänge/ Nachbarschaft".
Appell an politische und administrative Akteure in der EU: Einfacherer Zugang für den Kultursektor zu Strukturfondsmitteln
Die IGBK hat im Anschluss an die Veranstaltungsreihe einen Appell an politische und administrative Akteure auf den verschiedenen Ebenen der EU gerichtet, den Zugang zu Fördermöglichkeiten im Rahmen der Regionalpolitik der EU (insbesondere im Bereich EFRE, ESF+ sowie der Europäischen territorialen Zusammenarbeit) für den Kultursektor zu vereinfachen
Vom begrenzten Sehen zum Sehen von Grenzen. Die Thematisierung der Grenze in Sozialwissenschaften und bildender Kunst
Überarbeitetes Manuskript des Vortrags von Herrn Dr. Norbert Cyrus (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) - Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION) in der Weißensee Kunsthochschule Berlin am 14. Juni 2019
PDF zum Download, in der Fassung vom 15. Februar 2020
Dargestellt ist die Meinung des Autors. Diese stimmt nicht notwendigerweise mit der Meinung der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Künste (IGBK) und ihrer Kooperationspartner überein.
EU-Regionalförderungen und Kultur: Eine Erfolgsgeschichte mit Entwicklungspotenzial
Sylvia Amann, Direktorin des Beratungsbüros für strategische Kulturentwicklung inforelais hat zur Begleitung und Dokumentation der Veranstaltungsreihe einen Beitrag verfasst, der die Bedeutung der EU-Regionalförderung für Kultur kurz skizziert und erste Ausblicke in die EU-Förderperiode 2021-2027 wiedergibt.
Dargestellt ist die Meinung der Autorin. Diese stimmt nicht notwendigerweise mit der Meinung der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Künste (IGBK) und ihrer Kooperationspartner überein.
Veranstaltungen und einzelne Berichte "Übergänge/ Nachbarschaft"
- Den Auftakt der Reihe bildeten eine Podiumsdiskussion und ein touring artists Workshop am 26.04.2019 in Frankfurt (Oder) im Rahmen des studentischen Kunstfestivals Art an der Grenze na granicy und im Brandenburgischen Landesmuseum für Moderne Kunst.
- In Kooperation mit der Weißensee Kunsthochschule Berlin folgte am 14.06.2019 ein Vortrag von Dr. Norbert Cyrus (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) - Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION) zur Thematisierung der Grenze in den Sozialwissenschaften und in der Bildenden Kunst.
- Der europaweite Austausch stand vom 23.-26.10.2019 in Konstanz/ Kreuzlingen im Vordergrund, im Rahmen der Culture Action Europe Jahreskonferenz mit dem Titel "Culture Crops: cultural practices in non-urban territories". Hier war die IGBK einer der Kooperationspartner für die mehrtägige Veranstaltung an der deutsch-schweizerischen Grenze. Ihnen steht ein umfassender Report zur Konferenz zum Download bereit (PDF auf Englisch).
- Weitere best practice Beispiele wurden am 15./16.11.2019 in einem Klausurwochenende in Kooperation mit dem Kloster Bentlage bei Rheine vorgestellt, unter anderem mit Beiträgen von Künstlern und Projektleiter*innen des taNDem Projekts der EUREGIO Deutschland/ Niederlande und des Münsterland e.V. sowie mit einem touring artists Workshop zusammen mit Partnern von Dutch Culture.