Podiumsdiskussion im Juni 2018 in Berlin

Eine Kooperationsveranstaltung der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Künste (IGBK), des Deutschen Künstlerbundes und des Internationalen Theaterinstituts (ITI) Deutschland.

Am Freitag, den 1. Juni 2018 setzten sich auf dem Podium im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes Manaf Halbouni (Bildender Künstler, Dresden), Dr. Thomas Irmer (Publizisit und Theaterwissenschaftler, Theater der Zeit), Prof. Ulrike Rosenbach (Bildende Künstlerin, Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste IGBK, GEDOK) und Prof. Dr. Gabriele Werner (Weißensee Kunsthochschule Berlin) mit der aktuellen Debatte um Kunstfreiheit im Spannungsfeld von 'MeToo' über Rassismus bis hin zu Rechtspopulismus auseinander. Es fand bereits früh in der Diskussion eine sehr aktive und fruchtbare Publikumsbeteiligung statt. Moderiert wurde der Abend von Anna Steinkamp (Projektmanagerin und Kuratorin für kulturelle Zusammenarbeit).

Lesen Sie hier (PDF) die Einführung in den Abend von annette hollywood (Bildende Künstlerin und Sprecherin des Vorstands der IGBK).


Von der Theorie zu konkreten Handlungsansätzen

Hauptaugenmerk lag sehr schnell auf der Thematik der Machtkritik in der Kunst und auf der Frage, wie und an welcher Stelle heute Macht in der Kunst und auf dem Kunstmarkt sichtbar wird. Der derzeit geführte Diskurs um die Kontextualisierung von Werken und die Positionierung von Künstler*innen wurde in diesem Sinne durchweg begrüßt und könnte nach Meinung aller Beteiligten sogar noch ausgeweitet werden. Keineswegs solle dabei die Kunstfreiheit eingeschränkt werden, so Thomas Irmer. Vielmehr geht es um eine differenzierte Auseinandersetzung mit umstrittenen Werken und darum, eine solche Debatte dauerhaft auch in die Institutionen zu tragen.

Demokratie lernen wollen

Das Publikum sei nicht länger ehrfürchtige/r Betrachter*in und Konsument*in, sondern mitgestaltende/r Akteur*in, der/die sich die Werke in einem kritischen Diskurs erarbeite. In der Kunst geht es heute darum, „Demokratie lernen zu wollen“, sagte Ulrike Rosenbach. Für Künstler*innen sei es hierbei immer wieder eine Herausforderung und ein Ansporn, so Manaf Halbouni, dem hohen Organisationsgrad zu begegnen, den eigentlich undemokratische Gruppierungen zur Zeit erfolgreich am rechten Rand der Gesellschaft umsetzten.

In einer Solidarisierung könne es Künstler*innen möglich sein, selbstbewusst dem (Kunst-)Markt entgegen zu treten und sich gemeinsam gegen die strukturellen Probleme zu positionieren, die auch die Entscheidung, als freie*r Künstler*in zu arbeiten, mit sich bringen. Diese Solidarisierung müsse aber dringend den Sprung aus dem wissenschaftlichen Kontext heraus schaffen, so die Panelist*innen. Es braucht Verbände und gemeinsame Strategien, da die bloße „mutige Haltung der 70er Jahre“ (Gabriele Werner) im heutigen Arbeitsregime auch für Künstler*innen nicht mehr ausreicht.

(Text: Isa Ihle, IGBK Geschäftsstelle)


Einladungstext

"Kunstfreiheit vs. Machtkritik"

Podiumsdiskussion am 01. Juni 2018 im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes, Markgrafenstraße 67, 10969 Berlin.

Eine Kooperationsveranstaltung der IGBK, des Deutschen Künstlerbundes und des Internationalen Theaterinstituts (ITI) Deutschland

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wollen wir die derzeit zunehmenden Debatten um Kunstfreiheit im Spannungsfeld von 'MeToo' über Rassismus bis Rechtspopulismus aufgreifen. Ist die Kunstfreiheit tatsächlich bedroht oder wird eine solche Bedrohung nur vorgeschoben, um machtkritische Diskurse zu unterlaufen? Und inwieweit unterscheidet sich die Freiheit und die Verantwortung von Künstler*innen von der Freiheit der Institutionen, die den Kanon der Kunst festschreiben? Diese Fragen möchten wir in der Gesprächsrunde differenziert betrachten.

Wir diskutieren mit Manaf Halbouni (Bildender Künstler, Dresden), Thomas Irmer (Publizist und Theaterwissenschaftler, Theater der Zeit), Prof. Ulrike Rosenbach (Bildende Künstlerin, Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste IGBK, GEDOK),  Prof. Dr. Gabriele Werner (Weißensee Kunsthochschule Berlin).

Moderation: Anna Steinkamp, Projektmanagerin und Kuratorin für kulturelle Zusammenarbeit.

Einführung: annette hollywood (Bildende Künstlerin, Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste IGBK, Deutscher Künstlerbund)


Die Veranstaltung ist der Auftakt zur jährlichen IGBK-Mitgliederversammlung am selben Wochenende und knüpft inhaltlich an das Symposium „Fragile Affinities-(Re)Strengthening International Artistic Collaboration“ an, eine Veranstaltung der IGBK am 23./24. November 2017 in Berlin in Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin.

Veranstaltungsort:
Deutscher Künstlerbund Projektraum
Markgrafenstraße 67
10969 Berlin

Anfahrt:
Bus: 248 Lindenstraße / Oranienstraße | M29 Charlottenstraße
U-Bahn: U6 Kochstraße

Wir weisen darauf hin, dass bei dieser Veranstaltung fotografiert wird und die Bilder im Nachgang zu Dokumentations- und Berichterstattungszwecken in der Presse, auf unserer Website, unseren Drucksachen und in den Sozialen Medien veröffentlicht werden könnten. Hierauf wird zu Beginn der Veranstaltung noch einmal ausdrücklich hingewiesen.

Eine Kooperationsveranstaltung von:

Kooperationspartner2

          

Gefördert von:

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